Heft 
60 (2025) 1
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60 1/2025 P RO G R A MM 17 Das Kranke(n)haus Wie Architektur heilen hilft Der Krankenhausbau hat als architekto­nischer Typus eine lange und komplexe Entwicklungsgeschichte, die von rasanten medizinischen Fortschritten angetrieben wurde. Im 20. Jahrhundert dominierten die Faktoren Effizienz, Ökonomie und Flexibili­tät zunehmend die Planung und Gestaltung. Kliniken mutierten zu hochtechnisierten Maschinen. Wesentliche Bedürfnisse und Empfindungen von Kranken, ihrer Ange­hörigen und der Menschen, die im Kranken­haus arbeiten, gerieten dabei in den Hintergrund und die daraus resultierenden psycho-sozialen Konsequenzen wiegen schwer. Die aus Nordamerika stammenden und auch in Europa erfolgreich ­adaptierten Ansätze einerHealing Architecture ­befördern seit einigen Jahren die Debatte, den Krankenhausbau zu reformieren, den Menschen ­wieder in den Fokus von Entwurf und Planung zu rücken und gesundheitswirk­same Architektur(Evidence Based Design) einzufordern. Die Ausstellung will Anstoß und Anregung für dieses Umdenken sein. Im Zentrum stehen dreizehn herausra­gende internationale Projekte sowie sieben Wirkstoffe heilender Architektur, die die Ausstellung auch strukturieren. Filmproduk­tionen und Zeichnungen machen sichtbar, wie und wo genau ihr Einsatz als gestalteri­sche Instrumente zu einem Evidence Based Design und damit einer heilenden Architek­tur führen kann. Kurator:innen: Tanja C. Vollmer, Andres Lepik und Lisa Luksch Eine Ausstellung des Architekturmuseum der TUM auf ­Einladung der OWA Revitalisierung GmbH im Otto Wagner Areal, Pavillon 1. Die Ausstellung wird voraussichtlich ab Ende Februar gezeigt, der Eröffnungstermin stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest. Through the Dark ­Leben in autoritären Zeiten Eine Festivalserie des VKM am OWA An die 70 Prozent aller Staaten weltweit sind autoritär regiert, auch in Österreichs ­Nachbarschaft. Bei der letzten National­ratswahl erreichte die FPÖ mit ihren Kulturkampfthemen den ersten Platz und in den USA gewann Donald Trump die Wahl. Wir erleben die Zerstörung demo­kratischer Institutionen und die sukzessive Einschränkung von Teilhabe über den Umweg der Behauptung einer demokratischen Berechtigung. Infrastrukturen der sozialen Sorge sowie abwägende gesellschaftli­che Verfahren werden eingeschränkt und autoritär- harismatische Führung wird als vermeintliche Sicherheit angeboten. Dem gegenüber stehen Bestrebungen für ­Beteiligung und ein Miteinander, das auf Fürsorge und Beziehung basiert. Von Ende April bis September 2025 widmen wir uns den drängenden Fragen in zunehmend dunklen Zeiten: Was passiert unter der Herrschaft autoritärer Regime, in nach rechts gerückten Gesellschaften? Wie lebt es sich für wen? mit den Zumu­tungen politischer wie gesellschaftlicher Enge? Welche Rolle spielen dabei Institutio­nen? Deep Readings, Workshops, Lectures, ­Performances, Clubs und Installationen bilden das Programm für drei mehrtägige Festivals. Dabei suchen und erproben wir Handlungsmöglichkeiten und lernen von ­historischen Beispielen. Wie können wir trotz der Polarisierungen miteinander sprechen? Herbert Justnik Programmleitung